Diese Serie behandelt Unterschiede wie alt und neu, teuer und billig, schön und hässlich, arm und reich, groß und klein, ...
Fotografiert wurde in alten, unbewohnten Wohnungen, da sich dort mit der Zeit verschiedene „Landschaften“ bildeten. Ein großer Wasserschaden, viele verschiedene Mieter und die Zeit halfen, diese speziellen „Landschaften“ zu formen, welche dann als „Fahrbahn“ für kleine Sportwägen genutzt wurden. So ergeben sich verschiedene Kontraste, da z.B. teure, schöne Sportwägen kaum in einer so schmutzigen Umgebung zu finden sind. Die gesamte Serie ist geprägt von diversen Unterschieden und soll den Betrachter daran erinnern wie vielfältig unsere Welt ist. Die Wichtigkeit der Faktoren Zeit und Sonne sowie Belichtung mittels Sonne waren ausschlaggebend für die Realisierung des Projekts in Argyrotypie. Die Sonne und die Zeit zeigen schließlich auch bei alten Häusern ihre Wirkung, indem Stücke in der Sonne vergilben, Wände abblättern usw. Darüber hinaus werden Sportwägen ebenfalls gerne bei Sonnenschein gefahren.
Die Fotos zeigen verlassene Wohnungen. Viele Generationen haben dort ihre Spuren hinterlassen. Manche Gegenstände wurden zurückgelassen und könnten uns bestimmt genau so viel erzählen wie diese alten Mauern selbst. Um dieses Geschichtenerzählen zu verstärken und die Phantasie des Betrachters anzuregen, wurden gefundene und mitgebrachte Objekte zu neuen Bildern arrangiert. Auch Irritation und versteckter Humor spielen eine Rolle, da die Geschichten oft erst auf den zweiten Blick verständlich werden. Der Betrachter soll in den Bildern versinken und in ihnen seine ganz persönliche Geschichte finden. Realisiert wurde die Serie mit händisch nachkolorierten, digitalen Schwarz-Weiß-Fotografien. So ergibt sich die Verbindung von alt und neu durch die digitale Technik und das händische Nachbearbeiten. Die Schwarz-Weiß-Bilder symbolisieren die Geschichten, die vergessen wurden und durch das Nachkolorieren wieder zum Leben erweckt werden. Das sehr zeitaufwändige Kolorieren steht für die Zeit und das Alter dieser Geschichten, als auch für die Renovierung, die in absehbarer Zeit in diesen Räumlichkeiten passieren soll.
MARTINA FLECK, geb. 1986 in Grieskirchen
studiert derzeit Visuelle Kommunikation an der Kunstuniversität Linz
Teilnahme an zahlreichen Gruppenausstellungen.