Heuer findet zum ersten Mal der von Dr. Dieter Anderle, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, ins Leben gerufene photo award statt. In Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz unter Herrn Univ. Doz. Johannes Wegerbauer, Professor für Fotografie und bildende Kunst, ist es das Ziel mit dem jährlich geplanten Event und der Preisverleihung die fotografisch tätige kunstschaffende junge Szene in Linz zu fördern und ihr eine erste Plattform in der Kunstszene zu bieten, wobei jährlich eine neue Thematik vorgegeben wird. Teilnahmeberechtigt sind Studierende und AbsolventInnen der Kunstuniversität Linz, Abteilung Grafik- Design und Fotografie.
Die Preisverleihung 2012 findet am Freitag, den 30. November 2012 um 19:00 Uhr in den Ordinationsräumen von Dr. Dieter Anderle, Hopfengasse 23 in Linz statt, die Höhe des zu vergebenden Preises beträgt € 3.000.-
Es werden Arbeiten aller im Katalog vertretenen Künstler in diesen Räumlichkeiten ausgestellt, die Besichtigung ist bis mindestens Ende des Jahres während der Öffnungszeiten der Ordination sowie nach telefonischer Vereinbarung möglich. Die Arbeiten sind käuflich zu erwerben, wobei der gesamte Kaufpreis den Künstlern zu Gute kommt und von diesen abgerechnet wird.
Die Auswahl der im Katalog und in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sowie der drei Vorschläge für den Preisträger werden jeweils durch eine meist internationale Jury vorgenommen, die Entscheidung bezüglich des heurigen Preisträgers obliegt Frank Mädler, international bekannter Fotograf aus Leipzig. Das Ergebnis bleibt bis zur Veranstaltung geheim.
Die heurige Laudatio wird von Stella Rollig, Direktorin des Lentos Kunstmuseum Linz gehalten.
Fragmente - ich erinnere mich nun am 12.12.2012 an den 30.11.2012 und die Erinnerungen flackern wage durch meinen Kopf. Die Fotos von diesem Tag erscheinen mir ein wenig fremd, zu überwältigend waren die Eindrücke dass ich sie hätte fassen können. Trotzdem möchte ich den Versuch eines Resümees versuchen.
Der Photo Award 2012 hat seinen Gewinner gefunden, doch ich bin mir nicht sicher ob ich alleine das war. Vielleicht war der eigentliche Gewinner die Stadt Linz, die nun einen Photo Award beherbergt, der eine großartige Möglichkeit bietet künstlerische Positionen, in den verschiedensten Bereichen der Fotografie, einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Vielleicht ist aber auch Dr. Dieter Anderle der Gewinner, weil er sich getraut hat dieser Abenteuer zu bestreiten und damit mehr als erfolgreich seine Vision verwirklichen konnte. Die wirklichen Gewinner sind aber mit Sicherheit die Künstlerinnen die an diesem Award erfolgreich teilgenommen haben. Frank Mädler hat es auf den Punkt gebracht: "Eine Gesellschaft, die Kunst braucht, fördert Kunst. Das ist hier der Fall." Der Wert eines Kunstwerks liegt hinter verschiedenen Schichten begraben. Eine davon hat mit Sicherheit mit Geld zu tun. Das einige Werke dieser ersten Ausstellung des Photo Awards bereits einen Abnehmer gefunden haben zeigt den Künstlerinnen, dass ihre Arbeit und Zeit die sie in die verschiedenen Werke und Prozesse eingearbeitet haben, auf Anerkennung stoßen. Ein wichtiger Schritt im Leben eines Künstlers, egal ob sie oder er einmal davon leben können wird oder nicht. Was bleibt für mich nach dieser anstrengenden, arbeitsintensiven und kommunikativen Zeit übrig? Die Vorfreude auf das nächste Jahr! Dieser Prozess der 2012 gestartet wurde wird sich noch weiter entfalten, wie ein Samenkorn das nun in der Erde schlummert und Schritt für Schritt diesem fruchtbaren Boden Photo Award entwächst, wird im nächsten Jahr dieser Award über die Bühne gehen, mit einem neuen Thema und neuen künstlerischen Positionen. In diesem Sinn, wünsche ich schon jetzt einen aufregenden, spannenden, produktiven Prozess für alle Beteiligten.
Da bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen.
Stefan Kreiner
Wenn ich jetzt nach kurzer Zeit aber mit doch bereits ein wenig Abstand den Photoaward von Dr. Dieter Anderle Revue passieren lasse, dann sind es vor allem drei Aspekte, die mir dabei in den Sinn kommen: der menschliche, der künstlerische und der finanzielle Aspekt.
Der Photoaward wurde als Privatinitiative eines kunstinteressierten Orthpäden, Dr. Dieter Anderle, ins Leben gerufen. Dieser Award findet nun im Abstand von einem Jahr für Studierende der Kunstuniversität Linz statt. Einerseits ist das Preisgeld beachtlich und bedeutet für den oder die Gewinner/in eine großartige Unterstützung, andererseits ist durch den Verkauf sehr vieler Arbeiten jeder bei diesem Award ein Gewinner!
Ein kunstbegeisterter Facharzt hätte sicher die Möglichkeit, seine Ordination mit Werken renommierter Künstler und Künstlerinnen auszustatten. Mit Werken, die er vorher in Galerien auswählen könnte, von denen er weiß, was an der Wand hängt.
Und trotzdem wagt Dr. Anderle den Sprung in die Ungewissheit, weiß nicht was ihn erwartet und bietet gerade deshalb damit jene Chancen, die für Studierende der Kunstuniversität so selten und deshalb so wertvoll sind- Die Chance für junge Künstler/innen, ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.
Ein Fotoaward wie dieser bietet auch die Möglichkeit des Vergleichs und der Standortbestimmung abseits des Studien- und sonst üblichen Wettbewerbbetriebes. Das eigene Tun in Relation mit anderen Werken zu sehen, bedeutet Bestätigung, vielleicht auch Verunsicherung, in jedem Fall Ansporn. Besonders dann, wenn – wie in unserem Fall – kreative Lehrkräfte die Entstehung der Arbeiten begleiten. Gerade diese Begleitung und die Einbindung des Photoawards in den Studienbetrieb sorgten auch dafür, dass der Photoaward zu einer hochklassigen Veranstaltung wurde.
So bleibt abschließend noch die angenehme Aufgabe, Danke zu sagen. Danke an dich, Dr. Dieter Anderle, danke an Prof. Johannes Wegerbauer und Prof. Gerhard Umhaller, Juryvorstand Frank Mädler und vor allem an die Besucher und Kunstinteressierten des diesjährigen Photoaward.
Florian J. Keppelmüller